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Polarstern Energie: Ökostrom konkret
Die Polarstern-Gründer meinen es ernst mit der Energiewende und bieten ausschliesslich Strom und Gas aus regenerativen Quellen direkt vom Erzeuger an. Darüber hinaus entwickelt der nachhaltige Energieversorger Projekte für die Energiewende in Südostasien. Florian Henle ist Mitbegründer und einer von drei Geschäftsführern des Unternehmens aus München.
Drei Freunde gründen einen ökologisch-nachhaltigen Energieversorger – das ist eine tolle Geschichte. Ist es tatsächlich so einfach wie es klingt oder bedeutete das für Euch einen langen Weg?
F. Henle: Im Grunde war es ein glücklicher Zufall, der uns gemeinsam einen Energieversorger hat gründen lassen. Wir waren alle drei zu etwa der gleichen Zeit in einer ähnlichen beruflichen Situation: Wir wollten uns umorientieren und in unserem neuen Job etwas bewegen, das die Zukunft prägt. Und das am liebsten selbständig, um die Umsetzung direkt gestalten zu können. Dass wir einen Ökoenergieversorger gründen, hat sich aus unserer bisherigen beruflichen Laufbahn und unseren Interessen ergeben.
Aus welchen nachhaltigen Quellen stammen der Ökostrom und das Ökogas, das Ihr anbietet und wie werden diese zertifiziert?
F. Henle: Wir bieten ausschließlich 100 Prozent-Produkte an. Wir machen keine halben Sachen, sondern treiben die Energiewende wirkungsvoll voran. Dazu gehört für uns und unsere Kunden auch, eine direkte und komplette Unterstützung der erneuerbaren Energien. Unser Ökostrom kommt aktuell aus österreichischen Kleinwasserkraftwerken. Das Ökogas stammt aus der Biogasanlage einer ungarischen Zuckerrübenfabrik. Zertifiziert sind beide Ökoenergieprodukte von TÜV Nord. Unser Ökostrom hat zusätzlich das Grüner Strom Label in der höchsten Kategorie Gold erhalten.
Sind Eure Tarife bundesweit verfügbar und haben auch Gewerbetreibende die Möglichkeit, Energie bei Polarstern zu beziehen?
F. Henle: Unser Ökostrom und unser Ökogas sind bundesweit verfügbar. Die Preise variieren aufgrund der unterschiedlichen Netznutzungsentgelte. Die Unterstützung des weltweiten Ausbaus der erneuerbaren Energien ist bei uns jedoch immer gleich hoch. Das heißt, je verbrauchter Kilowattstunde investieren wir in den Bau des Polarstern-Kraftwerkparks 1,25 Cent bei Ökostrom und 0,25 Cent bei Ökogas. Genauso fällt auch die Förderung der erneuerbaren Energien in den Entwicklungsländern stets gleich hoch aus. Aktuell beliefern wir private Haushalte in ganz Deutschland. Künftig planen wir auch Gewerbetreibende mit unserer Ökoenergie zu versorgen.Wer als Kunde zu Polarstern wechselt, unterstützt mit seinem Geld die Energiewende in Südostasien. Was hat es mit dem Kambodscha-Projekt auf sich und warum engagiert Ihr Euch genau dort?
F.Henle: Wir engagieren uns als erster Energieversorger für die weltweite Energiewende. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland ist gut, aber er reicht nicht. Umwelt und Klima kennen keine Landesgrenzen. Weltweit müssen wir auf erneuerbare Energien umstellen. Das zeigen auch die neuen Rekordwerte des CO2-Ausstoßes, die stark von den Entwicklungs- und Schwellenländern in die Höhe getrieben wurden.
Bei der Suche nach einem geeigneten Energieprojekt ging es uns vor allem um einen größtmöglichen Beitrag zur Energiewende. So bewirken wir in Kambodscha mit unserer Unterstützung sehr viel mehr als es uns mit dem gleichen Engagement in den Industrieländern möglich wäre. Die durch uns und unsere Kunden unterstützten Familien erhalten Hilfe beim Bau einer eigenen Mikro-Biogasanlage. Das fördert dort direkt den kompletten Umstieg auf alternative Energien. Genauso reduziert es Schmutz, Gestank und Krankheiten und verbessert den Lebensstandard der Familien. Bei unserer Entscheidung für das derzeitige Energieprojekt in Kambodscha waren außerdem die Qualität und die Reputation des Projektpartners, das National Biodgester Programme, ausschlaggebend.
Euer Anspruch, die Welt zu verbessern, ist keineswegs ironisch gemeint. Haben die Verbraucher tatsächlich den Schlüssel in der Hand, die Klimakatastrophe aufzuhalten?F. Henle: Jeder Verbraucher trägt seinen Teil zur weltweiten Energiewende bei. Eine GfK-Umfrage hat gezeigt, dass nur 27 Prozent dem Staat und den großen Konzernen die Lösung dieser Herausforderung alleine zutrauen. Über 70 Prozent sagen, dass jeder Beitrag zählt. So werden beispielsweise mit jedem Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien unsere Umwelt grüner und unser Klima sauberer. Die Entscheidung für Ökostrom und Ökogas ist letztlich eine Entscheidung jedes Einzelnen für unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder.
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