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lekker Energie - intelligente Märkte und flexible Tarife
lekker Energie ist seit 2010 alsTochter der Südwestfalen Energie und Wasser AG als unabhängiger Stromversorger am Markt. Vorstand Dr. Thomas Mecke spricht im Interview über den Strommix bei lekker, seinen Vorschlag von Strom-Güteklassen und die Zukunft intelligenter Energiemärkte.lekker Energie konnte im vergangenen Jahr deutlich bei den Kundenzahlen zulegen. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?
Dr. Thomas Mecke: Zum einen auf unseren sehr gut aufgestellten Vertrieb und zum anderen auf unsere Markenpolitik. Sie zahlt sich in außerordentlichen Situationen zusätzlich aus, so wie im vergangenen Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima. lekker ist seit Jahren als umwelt- und verbraucherfreundlicher Energiedienstleister bekannt. Die Kunden schauen heute nicht mehr nur auf den Preis, sie halten Ausschau nach einem vertrauenswürdigen Anbieter, der natürlich nicht nur saubere sondern auch nachhaltig günstige Energie anbietet.
Nach der Fukushima-Katastrophe haben Sie als Geschäftsführer die Forderung nach einheitlichen Standards für die Klassifizierung von Strom unterstützt. Was tut lekker für die Transparenz der angebotenen Tarife?
Dr. Thomas Mecke: Die Problematik stellt sich unseren Haushaltskunden so gar nicht. Ihnen liefert lekker Energie nur Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Kunden die darüber hinaus einen Beitrag in den Ausbau erneuerbarer Energien leisten wollen, können sich bei uns für einen Tarif entscheiden, der mit dem renommierten OK power Label zertifiziert ist, das auch von WWF und Verbraucherschützern getragen wird. Selbstverständlich erfüllen wir alle gesetzlichen Vorgaben und klären unsere Kunden einfach und verständlich über unseren gesamten Strom-Mix auf, der auch die Graustromlieferungen an Industrie- und Gewerbekunden umfasst, die aus wirtschaftlichen Erwägungen noch nicht auf Ökostrom umsteigen wollen.
Viele Verbraucher schauen aber in ihrer Abrechnung nicht auf die Angaben zur Stromkennzeichnung und wissen daher nicht, aus welchen Quellen ihr Strom stammt. Darauf bezog sich mein damaliger Vorschlag für einfache Güteklassen, den ich noch immer für richtig halte. Angelehnt an die früheren Energieeffizienzklassen bei Weißer Ware sollte es ein A für Ökostrom geben, und je höher der Anteil an Atomstrom ist oder der von fossilen Brennstoffen, desto schlechter wird die Einstufung. Dann gibt es nur noch ein B, C, D oder E. Das ist bei den Verbrauchern gelernt.
Die Börsenpreise beim Strom unterliegen starken Schwankungen, Tarife für Privatkunden dagegen arbeiten gewöhnlich mit Festpreisen in der Tariflaufzeit. Warum geht lekker an dieser Stelle neue Wege und führt ein flexibles Preismodell ein?
Dr. Thomas Mecke: Das Zusammenbringen von Stromangebot und Nachfrage wird durch die zunehmende Einspeisung von Strom aus Windkraft und Fotovoltaik immer komplexer. Hierfür brauchen wir intelligente Märkte. Und in intelligenten Märkten eröffnen sich für Energiediensteister wie lekker viele Chancen. Eine solche könnte auch ein Börsentarif für Haushalte sein. Zum Beispiel für solche, die eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach haben und dem ein Energiedienstleister bei der bestmöglichen Vermarktung zur Seite steht. Detaillierte Pläne hierfür gibt es jedoch noch nicht.< zurück weiter > -