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Beim Lampen-Kauf nicht die Fassung verlieren
Wer Leuchtmittel erstehen will, muss Geduld und Wissen mitbringen
Wer heutzutage ein Fachgeschäft oder einen Baumarkt aufsucht, um sich Leuchtmittel zu kaufen, wird von der Vielfalt am Markt förmlich erschlagen. Das entsprechende Angebot ist nach dem EU-Verbot der Glühbirne so groß wie nie.Nur noch bis September 2012 sind sie offiziell in den Geschäften zu haben – die letzten erlaubten Glühbirnen-Varianten mit einer Leistung von 40 oder 25 Watt. Spätestens dann muss man also umsteigen auf eine der zahlreichen Alternativen. Ein Blick ins Regal zeigt schon heute eine große Auswahl an möglichen Varianten.
Wie nicht anders zu erwarten, folgte dem schrittweisen Glühlampenverbot eine Welle an neuen Produkten im Leuchtenregal. Als Kunde im Baumarkt steht man heutzutage vor einer verwirrenden Vielfalt an Formen und technischen Bezeichnungen. Davon sollte man sich nicht einschüchtern lassen, denn das Innenleben der Leuchten besteht immer noch aus den bekannten und gebräuchlichen Technologien. Wichtiger ist, dass man sich vor dem Einkauf klar macht, für welche Raumsituation und welchen Zweck genau ein Leuchtmittel angeschafft werden soll.
Da wären zunächst die als Energiesparlampen bekannten Kompaktleuchtstofflampen. In der Tat handelt es sich bei ihnen um eine Abwandlung der altbekannten Leuchtstoffröhren, nur dass die Hersteller sie mit einer Schraubfassung versehen und in eine Glühbirnenform hineingepresst haben. Die Vorteile liegen im geringen Anschaffungspreis und dem sparsamen Energieverbrauch.
Auch bei der Lichtfarbe und -menge können heutige Energiesparlampen mittlerweile mit den herkömmlichen Glühbirnen mithalten. Hier sollte man beim Kauf unbedingt auf die entsprechenden Angaben mit den Einheiten Kelvin und Lumen achten. Warmweisses Licht beginnt bei Kelvin-Werten von über 2500 und eine Lichtmenge von 710 Lumen entspricht einer 60 Watt-Glühbirne.
Von Nachteil erweist sich oft, dass man Energiesparlampen nicht dimmen kann und dass sie eine Anlaufzeit benötigen, bis sie zur vollen Helligkeit gelangen. Damit scheiden sie für einen Einsatz in Treppenhäusern, Fluren und Badezimmern schon mal aus. Problematisch ist auch ihre relativ kurze Lebensdauer, die schlechte Schaltverträglichkeit und die oft giftigen Inhaltsstoffe. Elektrosensible Menschen klagen in Internetforen über das unsichtbare, aber doch vorhandene Flackern, welches bei Glühbirnen nicht vorhanden ist.Halogenlampen sind vielseitig und bislang unschlagbar bei Helligkeit und Farbspektrum. Als Spots sind sie in Bars, Cafés und Ladengeschäften beliebt wegen ihrer stimmungsvollen Lichtkegel. In Galerien und auf Messen setzen sie Objekte in Szene und sorgen auf Baustellen und beim Film für perfektes Tageslicht. Auch im Hausgebrauch können sie für stimmungsvolles Licht und klare Akzente sorgen.
Ein entscheidender Vorteil: Halogenlampen sind ungiftig und können daher problemlos im Hausmüll entsorgt werden. Und sie sind günstig in der Anschaffung. Allerdings sind auch ihre Stunden gezählt, denn die EU bereitet ihr Verbot ab 2016 vor. Mittlerweile gibt es eine neue Generation von Halogen-Energiesparlampen mit einer ganz normalen E 14 - Glühbirnenfassung. Diese Leuchtmittel verbinden die Vorteile der Halogentechnik mit denen einer Energieparlampe. So sind sie dimmbar, komplett quecksilberfrei, spenden helles klares flackerfreies Licht in angenehmer Farbtemperatur ohne Anlaufzeit und halten obendrein auch noch drei mal so lang wie eine herkömmliche Glühbirne. Mit einer einzigen 28 Watt - Leuchte kann so ein komplettes Zimmer mit Licht versorgt werden.
LED-Leuchtmittel sind der Hoffnungsträger für die Beleuchtung der Zukunft. Hier gibt es den größten Zuwachs an Typen und Modellen zu beobachten. Bei LEDs handelt es sich um Halbleiterkristalle, die zu einem gleichmäßigen Leuchten angeregt werden. LEDs verbrauchen nur ein Siebtel an Strom wie eine Glühbirne, haben aber eine 25-fache Lebensdauer. Man kann sie nahezu unendlich ein- und ausschalten, ohne dass sie Schaden dabei nehmen. Ihre bisherige Schwäche lag in der geringen Lichtausbeute. Das haben die Hersteller mit der Bündelungstechnik kompensieren können. Heute stehen LED-Leuchten den anderen Typen in Sachen Helligkeit in nichts nach.
Heutige High-Tech-LEDs geben taghelles Licht ab, welches durch Spezialfolien auch in stimmungsvollen warmen Farbtönen scheint. Unschlagbar sind sie in der Vielseitigkeit der Anwendung, ob als Lichtband, Folie, Netz oder Strahler. Der einzig wirkliche Nachteil liegt im bislang hohen Anschaffungspreis. Wegen ihres geringen Stromverbrauchs und ihrer langen Lebensdauer amortisieren sich diese anfänglich höheren Kosten aber bald.Foto oben: Thorben Wengert © pixelio.de
Foto Mitte: Alexander Hauk / bayern-nachrichten.de / pixelio.de
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